Nach der Tempelzerstörung richteten die Juden ein neues Zentrum
für das jüdische Leben ein in Yavneh, nahe dem modernen Tel Aviv.
Hier wurde ein neues Gebet autorisiert, das in die tägliche Synaogen-Liturgie
eingefügt wurde:
"Laß für Apostaten (MESHUMADDIM) keine Hoffnung bestehen,
und die Herrschaft der Arroganz rotte schnell aus in diesen Tagen; und
laß Christen (NOTZRIM) und Herätiker (MINIM) umkommen in einem
Augenblick, laß sie ausgerottet sein aus dem Buch des Lebens und
laß sie nicht eingeschrieben sein mit den Gerechten".
Justinus Martyr bezeugt, daß viele Judenchristen den Tod erleiden
mußten zu dieser Zeit: "Es gibt keine tragischere Gruppe in der christlichen
Geschichte als diese unglücklichen Leute. Sie, die die Brücke
zwischen der jüdischen und der nichtjüdischen Welt hätten
sein können, müssen stark gelitten haben unter der Entwicklung
auf beiden Seiten, die sie nicht aufhalten konnten. Sie wurden abgelehnt
- zuerst durch die Kirche, obwohl sie einen echten Glauben an Jesus als
den Messias besassen, und dann durch die Juden trotz ihrer Treue /Loyalität
dem Gesetz gegenüber - und sie hörten auf, ein wichtiger Faktor
in der Entwicklung sowohl des Judentums als auch des Christentums zu sein."
(zit in J. Parkes, The Conflict of the Church and the Synagoge, S.92 zit.
in Murray Dixon, The Rebirth and Restoration of Israel 1988, S.69-70)