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WARUM GEHT ISRAEL UNS CHRISTEN ETWAS AN?

1. Epheser  2,11-15: Gott hat in Jesus aus Juden und Heiden(christen) EINEN NEUEN MENSCHEN gemacht. Wir gehören also von Gott her sehr eng zusammen.

2. Was sagt die Bibel, v.a. das Neue Testament, über Israel?

2.1. Röm 9 u. 10: Paulus schildert seine Trauer, daß Israel das Evangelium nicht angenommen hat, sondern weiter die Gerechtigkeit durch Gesetzesbefolgung zu erlangen versucht. Dies zeigt klar, daß das Evangelium für die Juden genauso wie für die Heiden ist (vgl. Röm 1,16). Die messianischen (= an Jesus gläubigen) Juden erleben nach ihrer Bekehrung genauso eine Verwandlung wie wir.

2.2. Wenn Israel das Evangelium nicht angenommen hat, ist dann seine Erwählung verloren gegangen? Auf diese Frage, die mancher vielleicht hatte, geht Paulus in Röm 11,1 ein: Nein! Er kannte seine Bibel, in der es heißt: Jer 31,35-37. Ludwig Schneider sagte einmal: Die Juden sind dem STAND nach Auserwählte, nicht aber dem ZUSTAND nach. Für mich hatte Israel auch zunächst einen rosa Glanz. Meine erste Begegnung war der Vortrag eines messianisch-jüdischen Ehepaares hier in Deutschland, das wunderbare Lieder sang. Meine rosa Brille mußte ich aber abnehmen, sobald ich in Israel war. Mit dem was vor Augen ist, ist das Land Israel ein Land wie jedes andere mit schöner Natur und Wüste und Staub, und die Israelis sind Menschen wie alle anderen. Ich hatte meine härteste Zeit als Christ, als ich 4 Monate dort in Israel lebte - weil ich stark angegriffen war. So war und blieb ich in Bezug auf Israel auf die Schrift geworfen - die äußere Schönheit ist etwas unstetes.

2.3. Die Erwählung Israels bleibt also bestehen. Warum aber hat es dann das Evangelium nicht angenommen?

Röm 11,7.11. Gott hat Israel verstockt um unseretwillen, damit das Evangelium zu den Heiden gelangen konnte. Wenn die Juden nicht gesagt hätten "Kreuzige ihn!", wäre niemand für unsere Sünde gestorben. Wenn sie dem Evangelium nicht verschlossen gewesen wäre, hätte Paulus unter ihnen genügend zu tun gehabt. Gott hat sie also verstockt, aber nicht alle, ein Überrest glaubt an Jesus, und nicht für immer: Röm 11,26.

2.4. Röm 11,26 berichtet über die geistliche Errettung ganz Israels am Tag der Wiederkunft Jesu. Jetzt hat sich mir früher aber die Frage gestellt: Warum hat der Teufel soviel gegen die Juden? Bloß weil er dagegen ist, daß sie errettet werden? Wir Christen sind auch angefochten und werden in versch. Ländern verfolgt. Aber wo wurden 6 Millionen Christen umgebracht? In Ländern wo Verfolgung ist, geht es normalerweise erst gegen die Juden und dann gegen die Christen. So ist es in den russischen und islamischen Ländern, so war es im dritten Reich. Es ging erst gegen die Juden und dann gegen die wahren Christen. Röm 1,16. Als ich einmal vier Monate in Israel war, stellte ich mir intensiv die Frage, was nun eigentlich mit Israel ist. Interessanterweise finden viele Menschen dort im Land die Antwort. Ich las einige Bücher, eines handelte davon, warum der Teufel so viel gegen die Juden hat. Wenn man sagen würde: es ist klar, daß der Teufel gegen die Juden war, bevor Jesus kam, weil Jesus in diesem Volk kam. Aber der Teufel rast heute noch mit unverminderter Kraft gegen die Juden und das Land Israel. Die Antwort finden wir glaube ich in Röm 11,15. Weil Gott etwas vorhat mit den Juden. Gott hat in die Juden sehr viel Potential gelegt, vgl. Marx u. Spielberg. Wenn sich Juden bekehren, kann dieses Potential für das Evangelium genutzt werden, vgl. Paulus. Röm 11,15: Gott hat nicht nur vor, sie zu erretten, sondern darüber hinaus: ihre Bekehrung wird "Leben aus den Toten" für die ganze Welt bedeuten. Das könnte die allg. Totenauferweckung bedeuten, Paulus gebraucht aber für diese Sache sonst nicht den Ausdruck "Leben aus den Toten." Es könnte eine Riesenerweckung bedeuten. Gott hat vor, die Juden vollständig in ihre Berufung zu führen: die ganze Welt mit dem Evangelium und Gotteserkenntnis zu segnen: in Abraham u. seinen Nachkommen sollen gesegnet werden ALLE Nationen der Erde. Das ist teilweise geschehen durch Juden wie Paulus, aber ihre Berufung ist noch nicht erfüllt: zusammen mit uns Heidenchristen - wir zusammen mit ihnen - werden den Auftrag der Berufung des geistlichen Israel vollenden - nicht wir oder sie allein, so wie Gott England und Deutschland zusammen zur Erweckung gebrauchen will, nicht ein Land allein, damit niemand stolz ist und sich rühmt. Das hat mir damals die Augen geöffnet, warum der Teufel so viel gegen die Juden und Israel hat: deshalb, weil Gott mit den Juden noch soviel vorhat. Und weil Gott die Vollendung seines Reiches durch Juden- und Heidenchristen als Einheit in Jesus, als EINEN neuen Menschen, vorhat, stiftet der Teufel soviel Zwietracht zwischen Juden und Christen. Die Juden hatten am allermeisten unter den Christen zu leiden (Bsp. Kreuzzüge, Spanien 1492)

2.5. Eph 2,19 wir sind MITbürger der Heiligen; Eph 3,6 MIT-Leib Röm 11,17 wir sind MIT teilhaftig geworden an der Fettigkeit des Ölbaums (vgl. Apg 11,18): das Wörtlein "mit" zeigt, daß wir allen Segen, der Israel zugedacht ist, auch haben, aber eben "auch": ihnen ist er ursprünglich zugedacht, wir sind als fremde Zweige hinzugekommen. Wir haben den Segen im Moment tatsächlich auch fast ausschließlich für uns, weil sie verstockt sind. Sie sind es aber nur um unseretwillen und nicht für immer. Um unseretwillen haben sie 2000 Jahre soviel Leid erduldet. Aber sie werden es auch noch erhalten, die Erfüllung des Segens bekommen wir nur zusammen und den Auftrag Gottes und seine Berufungen erfüllen wir nur zusammen.

3. Die Bibel sagt nun, daß wir Heidenchristen daran wirken können, daß die Juden auch unter den Segen Gottes und in ihre Berufung kommen, und daß wir, wenn wir das tun, von Gott gesegnet werden.
-> Warum geht also uns Christen Israel etwas an?

3.1. WIR GEHÖREN ZUSAMMEN: Eph 2,14-15 wurde schon am Anfang zitiert. Genauso zeigt das Bild vom Ölbaum in Römer 11,17ff, daß Wurzel und Zweige eng zusammengehören. Wenn ein Baum von der Wurzel abgeschnitten ist, werden die Blätter braun.

3.2. UNSER VERHALTEN ZU ISRAEL FÄLLT AUF UNS ZURÜCK. Das zeigt die Bibel und die Geschichte: Gn 12,3; Ps 122,6; Joel 4,1f. Bspe Bibel: Gn 39,5; Ex 1,15f; 12,29 Hamas (Esther 3), röm. Hauptmänner (Lk 7,2-5; Apg 10,22). Beispiele Geschichte: England: unterstütze die Juden, hatte große Erweckungen am Anfang dieses Jahrhunderts. diese Jhs. Im 2. Weltkrieg ließ es die Juden jedoch nicht in ihr Land, und kurz darauf brach das englische Imperium zusammen. Deutschland baute eine Mauer um die Juden (Gettos) und ließ Juden auf Juden schliessen; es bekam eine Mauer in Berlin, wo Deutsche auf Deutsche schossen (Flüchtige). (Siehe den Buchauszug)

3.3. Das Alte Testament bringt viele Beispiele, wie die Nationen (d.h. wir) beim endzeitlichen Aufbau Israels helfen, z.B. Jesaja 49,22 oder Jesaja 60.
   Ein paar Worte zum Exodus, zur Heimkehr der Juden in ihr Land: In 3. Mose 26,33.44-45. wird Israel verheißen, daß es bei Ungehorsam gegen Gottes Gebote in alle Länder zerstreut werden wird, daß es aber dereinst wieder zurückkommen wird. Dieses Zurückkommen beschreiben die Propheten: Hesekiel 37,1ff. sagt, daß erst die Knochen zusammenkommen, Fleisch darüber kommt = Staat, und dann erst gießt Gott seinen Geist über sie aus. Jeremia 16,14f: Exodus aus Rußland (Land des Nordens) wird größer sein als Exodus aus Ägypten.

Was Gott mit Israel tut, kurzgefaßt: Er bringt es zurück in sein Land und bringt es zurück zu sich und seinem Messias.

In meinem Zimmer hängen zwei Poster von Jerusalem, eine Israel-Fahne und steht eine große Menora (7armiger Leuchter). Als ich einmal ein israelisches Ehepaar auf der Straße antraf, lud ich es zum Kaffee ein. Wir hatten ein angeregtes Gespräch, aber in Bezug auf das Evangelium war der Mann völlig zu. Als ich ihnen jedoch mein Zimmer zeigte, bekam er plötzlich ein ganz weiches Herz und war sichtlich berührt. Die Juden merken genau, wenn man auf ihrer Seite steht - sie haben ja soviele Feinde. Das öffnet sie fürs Evangelium.

Meiner Erfahrung nach braucht es immer wieder eine Stimulation von Gottes Liebe für Israel, sonst schläft unser Engagement da sehr schnell ein. Solch eine Stimulation sind Rundbriefe, Seminare.

4. Was können wir tun? Beten, nach Israel reisen, hiesige Juden segnen. Für Israel einstehen in Gesprächen etc.
(verfaßt 1998)



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