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Israelischer Journalist: "Kritik am Islam ist in Deutschland Tabubruch" | |
(06.12.2002/inn) – Der Deutschland-Korrespondent der israelischen
Tageszeitung "Yediot Ahronot", Eldad Beck, hat die europäische Berichterstattung
über den Nahostkonflikt kritisiert. In einem Vortrag, zu dem die Initiative
"Honestly Concerned" eingeladen hatte, sprach der Journalist am Donnerstagabend
in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt von einer "Diktatur der politischen
Korrektheit", von der sich die Medien freiwillig beherrschen ließen.
"Politisch korrekt" sei es, vor allem seit dem 11. September 2001, den Islam nicht zu kritisieren, so Beck. Wer ein paar Monate in einem islamischen Land verbracht habe, werde sofort zum "Experten" erklärt. Wer dem Islam gegenüber eine kritische Haltung einnehme, komme hingegen nicht zu Wort. Ein weiteres Tabu sei der Antisemitismus in der arabischen Welt, so Beck. Daß es 22 arabische Übersetzungen von Adolf Hitlers "Mein Kampf" gibt, sei in Deutschland weitgehend unbekannt. Antijüdische Karikaturen in arabischen Zeitungen, die an den "Stürmer" erinnerten, bekämen Deutsche selten zu sehen. Laut Beck steckt hinter dem Terror gegen Israel und die westliche Welt nicht ein Protest gegen das Leiden von Palästinensern, sondern eine faschistische Ideologie. Er sei in vielen Ländern gewesen und habe viel Elend gesehen – "im Vergleich dazu führen die Palästinenser ein Luxusleben". In diesen armen Ländern sprenge sich jedoch niemand in die Luft. Der israelische Journalist kritisierte, daß die meisten Medien unverhältnismäßig viel über den Nahen Osten berichteten. "Im April wäre zwischen Indien und Pakistan fast ein Atomkrieg ausgebrochen", so Beck. Allerdings werde in der Regel über israelische Militäraktionen mehr geschrieben als über diese Bedrohung des Weltfriedens. Als bei Unruhen in Nigeria etwa 250 Menschen ums Leben kamen, seien die Berichte über drei Tote im Gazastreifen ausführlicher gewesen. Zudem sei die Berichterstattung über den Nahostkonflikt meist einseitig. "Warum erfahren wir bei jedem getöteten Palästinenser Alter und Geschlecht, aber nach einem Selbstmordanschlag auf Israelis ist lediglich allgemein von 20 Toten die Rede?" fragte Beck. Ihm sei wichtig, daß über beide Seiten angemessen berichtet würde. Eine Lösung für den Konflikt sieht er, wenn "die Palästinenser eine vernünftige Führung bekommen, die nicht egoistisch und demagogisch regiert". Beck hat Arabisch und Islamwissenschaft studiert. Seit sieben Monaten berichtet er von Berlin aus für die "Yediot Ahronot" über die Ereignisse in Deutschland. Davor war er als Korrespondent in Wien tätig. "Honestly Concerned" beobachtet die Berichterstattung über Israel und protestiert gegen einseitige und antisemitische Äußerungen in Medien und Politik. |