Pressespiegel | Pressespiegel |
Meldungen aus deutschen säkularen Medien |
Hintergrundinfos aus israelischen und christlichen Quellen |
Al-Sharq Al-Awsat: Palästinenserbehörde verliert Glaubwürdigkeit |
|
In einem Kommentar der in London erscheinenden
arabischen Zeitung Al-Sharq Al-Awsat, entschuldigte sich der Journalist Ahmad
Al-Rab'i dafür, die palästinensische Version der Waffenschmuggel-Affäre
mit der ´Karine A` übernommen zu haben. Al-Rab´i forderte
seine Leser auf, den Deklarationen der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) nicht mehr länger zu glauben. Hier einige Auszüge aus dem
Kommentar vom 16.2.2002: "Als Israel bekannt gab, dass es das Waffenschiff ´Karine A` aufgegriffen hat, habe ich den israelischen Aussagen nicht geglaubt, und stattdessen der Behauptung der Palästinensischen Nationalbehörde (Autonomiebehörde, PA) Glauben geschenkt, dass das Ganze eine Erfindung sei. Ich tat dies aus Pflichtgefühl gegenüber unseren palästinensischen Brüdern, sie zu unterstützen, und im Vertrauen auf ihre Aufrichtigkeit. So haben wir unabsichtlich unsere Leser betrogen." "Ich erinnere mich daran, als mein Kollege und Herausgeber (von Al-Sharq) Abd al Rahman Al-Rashed die palästinensische Version des Vorfalls kritisierte. Alle Verteidiger der palästinensischen ´Verschwörungs-Theorie` erhoben sich gegen ihn und beschuldigten ihn, dem Feind zu ´dienen`..." "Nun gesteht Arafat nicht nur die israelische Version, sondern geht auch noch so weit, einen Brief an den amerikanischen Außenminister zu schicken, in dem er die Verantwortung (für die Waffenschmuggel-Affäre) übernimmt." "Deshalb nehme ich nun die Verantwortung gegenüber meinen Lesern war; Ich und meine Leser waren Opfer unseres Pflichtgefühls gegenüber den Palästinensern, und (Opfer) des Vertrauens das wir der palästinensischen Führung entgegenbrachten. Ich versichere meinen Lesern, dass ich nach und wegen des Geständnisses von Arafat, nicht mehr länger die Erklärungen der palästinensischen Führung ernst nehmen werde." "Ein Journalist ist in unserer arabischen Welt verwirrt und gefangen zwischen dem Respekt gegenüber sich selbst und seinen Lesern, und der arabischen Einstellung gegenüber der Nachrichtenerstattung. Aus Furcht, abgelehnt zu werden, verpasst der Journalist die Gelegenheit wichtige Nachrichten zu analysieren. Wenn er über etwas schreibt, ist er voller Zweifel, da sein Kommentar in der selben Ausgabe erscheinen könnte wie das offizielle Dementi zu der Sache." "Das Leitprinzip in der arabischen Welt ist nicht etwa die Öffentlichkeit mit Offenheit und Transparenz zu behandeln, sondern ihr (der Öffentlichkeit) Informationen vorzuenthalten. Das passiert in der Art, dass Informationen die von der ausländischen Presse aufgegriffen wurden immer dementiert werden können. Manchmal sind wir dazu gezwungen, Dinge zu bestätigen - die wir vorher dementiert hatten - weil sie sich als bewiesen herausstellen." "Als wir die Palästinensische Nationalbehörde (Autonomiebehörde) in der Waffenschiff-Affäre verteidigten, standen wir zwei Problemen gegenüber: erstens einmal lehnten einige Kommentatoren die Geschichte ab, und behaupteten, dass es sich um eine Fälschung handelt, eine Show und einen Versuch, die öffentliche Meinung vom Friedensprozess abzulenken. Zweitens ist diese Art Waffen zu schmuggeln ein naiver Akt, der Ignoranz bescheinigt - hauptsächlich, weil diese Waffen das militärische Gleichgewicht nicht zugunsten der Palästinenser beeinflussen können. Außerdem ist das Schmuggeln von Waffen auf einer Route die von den Israelis kontrolliert wird eine Eskapade, die keine realistisch denkende Person wagen würde." "Was hier aber wichtig ist, ist die Tatsache, dass uns die PA mit Lügen ´versorgt` hat, und wir unsere Leser wiederum indirekt dazu gedrängt haben die PA zu unterstützen. Wir und unsere Leser waren Opfer unseres Pflichtgefühls gegenüber den Palästinensern, und unseres Vertrauens das wir in sie gesetzt haben - dieses Vertrauen ist nun verloren." Quelle: NahostFocus.de (nof) Hevorhebungen: cfri |