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  Offener Brief der Jerusalem Post an Joschka Fischer

Die Editoren der Zeitung "Jerusalem Post" schrieben am 8 April einen offenen Brief an Deutschlands Außenminister Joska Fischer:

„Warum misstrauen wir Europa so sehr?… Was Sie auch denken mögen, der Hauptgrund unseres Misstrauens ist nicht die Geschichte des 2. Weltkriegs. Was wir nicht vergessen können, ist was sich seit dem zugetragen hat, in Zeiten als Israel wehrlos war, ja seine Existenz auf dem Spiel stand.

Als Israel im Jahr 1967 fast überrant wurde… verhängte unser größter Waffenlieferant, die Franzosen,  eine Ausfuhrsperre für Waffen nach Israel… Als Israel im Jahr 1973 von allen Seiten angegriffen wurde, wollte kein europäisches Land, mit Ausnahme Portugals, den USA Überflugrechte gewähren, um uns mit dem Notwendigsten zu versorgen.“

Doch der größte Verrat findet jetzt statt. Im Jahr 2000, bei den Camp David Verhandlungen, bot Israel den Palästinensern einen Staat auf 97 % des Gebietes an – genau das, was Europa seit 1967 verlangt hatte. Ihr Gegenangebot? Die mörderische zweite Intifada.

Als die israelische Zivilbevölkerung von einem grausigen Anschlag nach dem anderen getroffen wurde, sind weder Europas Medien noch politische Führung Israels zur Hilfe gekommen. Sie waren nicht einmal neutral…

Die Europäer drückten ihre Trauer über unsere Toten aus. Sie sagten, wir hätten das Recht auf Selbstverteidigung. Aber diese müsste ‚angepasst sein’. Was bedeutete das? Wenn wir die Grenzen zumachten, Blockaden oder Ausgangssperren verhängten, hieß es, wir bestraften die Unschuldigen… Wenn wir die schlimmsten unter unseren schlimmen Feinden  durch gezielte Tötungen ausschalteten, war das ‚außergerichtlich’. Ja, was meint den Europa nun mit ‚Selbstverteidigung’?…

Warum zählt denn nun Europa nicht für Israel?.. Weil Europa moralisch bankrott ist. Weil, wenn unsere Leute in die Luft gesprengt werden, wir mehr als nur pro forma Verurteilungen erwarten, die dann oft noch mit Entschuldigungen für die Täter der Greueltaten  gefüllt sind. Weil, wenn wir Friedensangebote machen, wir erwarten, dass ihr hinter uns steht und nicht noch mehr Ansprüche an unsere ‚Vernunft’ stellt. Weil wir fragen müssen: wo bleibt Europas politischer Wille und eure militärische Möglichkeit, wenn ihr unsere Sicherheit ‚garantiert’, sobald wir die Territorien verlassen? Weil Europa vehement dagegen ist, wenn die USA eine der größten existentiellen Bedrohungen gegen unsere Sicherheit, nämlich den Irak, vernichtet…“ („To Joshka Fischer,” JP Editorial, 8. April 2003)