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Artikel aus der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 16.08.2002, Nr.
189 / Seite 6 Israel bereitet sich auf Angriff vor - Folgt die Vertreibung der Palästinenser? / mit Kommentaren von Sacha Skawski (in eckigen Klammern) |
Kommentare von Sacha Skawski /honestly concerned |
Israel bereitet sich auf Angriff vor Folgt die Vertreibung der Palästinenser? / Von Jörg Bremer JERUSALEM, 15. August. Die israelische Bevölkerung wird auf einen irakischen Angriff vorbereitet. [Das werden wohl die Menschen in Deutschland, der Türkei und in viele andere Ländern auch, wenn die es wagen, Sprüche von Bush und Saddam Hussein abzudrucken...] Seit Wochen schon heißt es, Gasmasken sollten erneuert werden. [Seit zehn Jahren, seit dem Golfkrieg wird die Bevölkerung immer wieder aufgerufen, ihre Gasmasken zu erneuern.] Während Militärfachleute in anderen Ländern davon sprechen, daß das irakische Gefahrenpotential seit dem Golfkrieg vor gut zehn Jahren keineswegs gewachsen sei, erhalten die israelischen Zeitungsleser einen anderen Eindruck: Saddam Hussein sei stärker denn je und bereit zu einem Schlag mit nichtkonventionellen Waffen gegen Israel als Antwort auf einen amerikanischen Angriff, schreiben die Zeitungen. [Bremer verschweigt schlicht die Tatsache, dass diese Berichte einen amerikanischen Report zitieren, der dem Senat vorgelegt worden ist. Für die Zeitung Haaretz war es am Donnerstag der Aufmacher. Mit Militärexperten aus anderen Ländern meint er wohl kaum die Amerikaner.... Welche Militärexperten aus welchen Ländern gemeint sind, vielleicht arabische, verschweigt Bremer. Er will offenbar den Eindruck erwecken, als seien allein die Israelis Kriegstreiber, wenn die dem Irak Waffen oder Absichten andichten, von denen sonst noch nie jemand etwas gehört hat. Nicht einmal die Amerikaner scheinen nach Bremers Meinung etwas von biologischen oder Chemischen Waffen der Iraker zu wissen, nur die Israelis und ihre Zeitungen.] Zusätzlich zu neuen Gasmasken sollen Israelis, die in der Nähe von Atomanlagen leben, noch Jodtabletten erhalten; sie könnten im Ernstfall vor atomarer Verstrahlung schützen. Auch wenn sie erst in den nächsten Wochen verteilt werden sollen, hat die Ankündigung Besorgnis in der Bevölkerung hervorgerufen. Ist die Panik gewollt? [Jetzt kommt gewiss die Verschwörungstheorie! Bremer weiß von einer Panik unter den Israelis, von der selbst die Israelis noch nichts erfahren haben, und da sonst noch nirgendwo von israelischer Panik zu lesen war, muss es nach Meinung Bremers jemanden geben, der die Panik will, also schürt. Denn alle Welt weiß, dass weder die Amerikaner noch sonst jemand irgend etwas an Saddam Hussein auszusetzen hat. Allein die Israelis haben einen teuflischen Plan und böse Hintergedanken. Es ist schon fast vorherzusehen, dass der bekannte Kriegsverbrecher Scharon einen verschwörerischen Plan entwickelt hat gegen seine Erzfeinde, die Palästinenser. Was sonst könnte Scharon veranlassen, Gasmasken und Jodpillen austeilen zu lassen?] Zuvor war in den Zeitungen vor allem über das Bemühen der israelischen Regierung debattiert worden, von Washington rechtzeitig vor einem Angriff gewarnt zu werden. Ministerpräsident Scharon soll jetzt nach einem Bericht der Zeitung "Jerusalem Post" die Zusicherung erhalten haben, Israel werde "einige Tage" vor dem ersten Schlag "angemessen gewarnt" werden. [Nun ja, das wurde schon vor Monaten gesagt, aber es macht sich gut, so zu tun, als habe Scharon erst jetzt begonnen, seinen Plan umzusetzen.] Die Zeitung "Haaretz" teilte ihren Lesern mit, Amerika werde Israel zudem rechtzeitig mit neuen Boden-Luft-Raketen vom Typ "Patriot" versorgen. Auch wenn Israel das nicht ausdrücklich verlange, werde Präsident Bush so verfahren, wie es schon sein Vater im Golfkrieg getan habe. [Leider bleibt verschlossen, welches "Verfahren" da gemeint ist.] Zudem würden neue israelische Arrow-Raketen den Luftraum über Israel schützen. Luftwaffenkommandeur Halutz ergänzte in der Zeitung "Yediot Ahronot", die Armee sei in allen sensiblen Gegenden präsent, um auf irakische Raketenangriffe reagieren zu können. "Ein amerikanischer Schlag auf den Irak kann uns wider Willen in den Krieg ziehen. Ein nichtkonventioneller Führer mit nichtkonventionellen Waffen ist gefährlich", sagte er. Die Zeitung befaßte sich zugleich auf einer ganzen Seite mit weiteren Gefahren, die Israel durch Pocken, Ebola, Milzbrand und Atomwaffen drohen. Wer diese Seite liest, muß Israel vor dem Untergang und sich selbst dem Tod nahe sehen. [Die Zeitung widmet auch ganze Seiten anderen Themen, einer Korruptionsgeschichte, einer Vergewaltigung, dem "Kriegsverbrechen" bei der Liquidierung von Dscherar und drei Seiten dem Prozess von Marwan Bargutti. Als unerfahrener Zeitungsleser erhält Bremer wohl den Eindruck, als sei in Israel alles korrupt, als sei Vergewaltigung ein israelischer Volkssport als ob Israels Armee nur Kriegsverbrechen betreibe. Und wenn jetzt seine eigene Zeitung dem Hochwasser wohl mehrere Seiten widmet, könnte man meinen, dass ganz Deutschland untergegangen sei, also auch Garmisch-Patenkirchen, Stuttgart, Hamburg, Frankfurt und Köln. Der wohl leicht hysterische Bremer glaubt schon an Weltuntergang, wenn die israelischen Zeitungen ihre Leser über allgemein bekannte Gefahren informieren und die Gegenmittel beschreiben.] Vielen Israelis kommt es schon so vor, als habe der Krieg schon begonnen, und sie fühlen sich als Opfer. [Interessant. Man lernt nie aus. Und dann die Unverschämtheit der Israelis/Juden sich schon wieder als Opfer zu fühlen, obgleich doch in Wirklichkeit Scharon der einzige Kriegstreiber gegen den unschuldigen Saddam ist und wahrscheinlich die jüdische Lobby mal wieder den US-Präsidenten Bush überzeugt hat, Krieg gegen Irak zu führen. Es ist doch klar, dass die Supermacht Amerika gar keine eigenen Interessen hat sonder nur nach der Pfeife der Juden tanzt.] Scharon kündigte an, daß Israel bei einem Angriff nicht wie vor zehn Jahren in Deckung gehen, sondern zurückschlagen werde. [Das stand dieser Tage nicht in den israelischen Zeitungen, sondern es wurde vom amerikanischen Geheimdienst als Vermutung verbreitet.] Die Zeitung "Haaretz" berichtete, der amerikanische Geheimdienst wisse, daß Israel bei einem nichtkonventionellen Schlag, atomar antworten und den "Irak als Land auslöschen" könnte. [Wohlgemerkt hat da der amerikanische Geheimdienst etwas verbreitet, was die israelischen Zeitungen abdrucken. Das hat aber Bremer zu Beginn seines Artikels verschwiegen und so getan, als gehe alles von Israel aus.] Solche Schreckensszenarien bleiben nicht unkommentiert. In Israel spiele jemand, "der offen die Flamme der Hysterie" schürt, schrieb "Haaretz" und weist in die Richtung der Regierung und der Armee. [Nein es ist nicht die Zeitung "Haaretz" in einem Leitartikel, sondern der linksgerichtete und notorische regierungskritische Meron Benvenisti, der da einen Meinungsartikel geschrieben hat, was ihm ja zusteht. Aber wenn namhafte Leute wie Walser, Grass, Möllemann oder andere Leute dieses Formats in der FAZ einen Artikel schreiben, werden doch deren Meinungen nicht als "die FAZ behauptete" dargestellt. Benvenisti ist als Autor einer ausgeprägten Meinung nicht verpflichtet, Behauptungen wie der "offen die Flamme der Hysterie" schüre, mit Beweisen zu unterlegen. Grotesk ist hier, dass der amerikanische Geheimdienst diese Flamme schürt, was Bremer sogar weis, weil er es selber erwähnt, dann aber die private Meinung des Benvenisti ohne Kritik übernimmt, als sei das die ganze Wahrheit. Das tut Bremer, indem er die exotischen Meinungen des Benvenisti zum "Kommentar des Haaretz" macht. Und selbst wenn es die Meinung einer Zeitung wäre, so bleibt es nur eine Meinung, die nicht belegt wird, was Bremer so kennzeichnen müsste, um keinen falschen Eindruck bei seinen Lesern zu erzeugen. Aber nicht vergessen: Bremer sucht immer noch nach einer Antwort auf die von ihm selber gestellte Frage, ob die Vorbereitungen zu einem Schutz der israelischen Bevölkerung nicht in Wirklichkeit eine "gewollte Panik" seien.] Für diese gebe es einen Zusammenhang zwischen einem möglichen Krieg gegen den Irak und der Auseinandersetzung mit den Palästinensern. So habe General Eitan gesagt, "daß ein amerikanischer Schlag auf den Irak auch die Autonomiegebiete beschädigen wird". [Bremer weiß wohl nicht, dass der von Benvenisti (mit Sicherheit aus einem ganz anderen Zusammenhang herausgerissen) zitierte General Eitan der Befehlshaber der "Heimfront" ist. Jitzhak Eitan ist dafür verantwortlich, die Bevölkerung mit Gasmasken auszustatten, Jod-Tabletten zu verteilen und die Luftschutzkeller zu prüfen. Es ist stark anzunehmen, dass der General von Auswirkungen auf die schlecht geschützte palästinensische Bevölkerung in den palästinensischen Gebieten sprach, falls in der Nähe liegende israelische Städte einem Angriff mit unkonventionellen Waffen ausgesetzt sein sollten. Aus einer Sorge um das Wohl der palästinensischen Bevölkerung aber eine aktive Politik zu machen, die "Autonomiegebiete zu beschädigen". Auch eine andere Interpretation, wonach ein amerikanischer Schlag gegen Irak negative Auswirkungen auf die Autonomiebehörde haben werde, kann wohl nur mit riesiger Übertreibung als Grund für die israelische Regierung dargestellt werden, einen Atomkrieg gegen Irak zu betreiben und die eigene Bevölkerung durch einen lebensgefährlichen Gegenschlag des Irak zu gefährden.] "Haaretz" fragt deshalb, ob Israel Krieg dazu nutzen könnte, die palästinensische Bevölkerung in einer "ethnischen Säuberung" zu vertreiben. [Noch einmal: es ist nicht Haaretz, sondern Meron Benvenisti. Das ist der gleiche Autor, der das Märchen in die Welt gesetzt hatte, wonach der israelische Militärsprecher am 11.9. ein Filmteam zum Damaskustor geschickt und Bonbons an Kinder verteilt habe, um sie "jubelnd" zu filmen. (Nicht uninteressant zu erwähnen hierzu, ist übrigens, was Recherchen zu diesem Thema ergeben haben: 1) Der Militärsprecher hat kein Filmteam ausgeschickt. 2) Meron Benvenisti gestand, seine eigene Zeitung vom Vortag (12.9.) zitiert zu haben. Da gab es tatsächlich eine Überschrift in diesem Sinne, doch im Text der Meldung stand genau das Gegenteil. 3) Dass Palästinenser gejubelt haben, nicht nur in Jerusalem, ist inzwischen eine nachgewiesene Angelegenheit. Aber Bremer wollte das, trotz besseren Wissens, nicht wahrhaben und zitierte am 14.9. in der FAZ seinen Gesinnungsgenossen Meron Benvenisti mit dessen falscher Behauptung. So versuchte Bremer schon damals das Jubeln der Palästinenser als eine Art israelische Verschwörung darzustellen. Und das in der angesehensten Zeitung Deutschland, die sich an die "klugen Köpfe" richtet. Die merken kaum, dass sie einem gefährlichen und offen antisemitischen Dummkopf zum Opfer fallen.) Bremers Frage nach der "gewollten Panik" wird also klar beantwort. Scharon, nicht Bush, plant den Krieg, um Irak auszulöschen und die Palästinenser zu vertreiben.] Amerika müsse man schon heute sagen, daß ein Angriff auf den Irak diese Folgen haben könnte, kommentiert "Haaretz". Quelle des FAZ-Artikels: www.faz.net |
Einleitende Bemerkung von S. Skawski: In der heutigen Ausgabe der FAZ ist ein, allem Anschein nach, ganz "normaler" Artikel zum Thema Nahost erschienen. Leider ist der Artikel bei genauerem lesen aber nicht annähernd so "unschuldig" wie er beim ersten hinsehen den Eindruck macht. Im Gegenteil, der Artikel enthält eine Anhäufung falscher Informationen und Zitate, legt der Israelischen Regierung Worte in den Mund und deutet auf eine Israelische Weltverschwörung zur Ausrottung des Irak und zur Vertreibung der Palästinenser hin. Honestly-Concerned, als einer Gruppe besorgter Bürger die sich für eine objektive Nahostberichterstattung und gegen Antisemitismus einsetzt, darf bei solch einem Beitrag, auf Seite 6 einer angesehen Tageszeitung, nicht stillschweigen. Daher der Aufruf an alle sich dem beigefügten Leserbrief anzuschließen, oder eigene Leserbriefe an die FAZ zu schicken .
Quelle: Sacha Stawski, http://www. honstly-concerned.org Leserbrief in der FAZ: |