Israel-Grundkurs
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3. DIE WIEDERHERSTELLUNG ISRAELS NACH DEM NEUEN TESTAMENT
3 a) Das neutestamentliche "BIS" und die zwei Aspekte
der Wiederherstellung
Römer 9,1-3: warum sagt Paulus das?
Erwählung und Ungehorsam Israels
Römer 9-11: Israel hat große Verheißungen
von Gott bekommen, hat sie aber nicht ergriffen.
Diese Erwählung Israels durch Gott war und ist einerseits
bedingungslos,
andererseits beinhaltete sie
Verpflichtungen.
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a) bedingungslos: Als Gott Abraham,
den Stammvater Israels, berief, sagte er ihm, er werde ihn zu einem
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großen Volk
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er werde ihm und dem Volk das Land Kanaan
zu ewigem Besitz als Wohnraum geben
(1. Mose 12,1-3; 17,8).
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und er werde ihn und das Volk Israel zu einem Segen
für die ganze Erde machen;
Dies alles verhieß Gott dem Abraham bedingungslos (natürlich
sollte er in dieses Land ziehen). Erst später gebot er ihm, alles
Männliche beschneiden zu lassen.
b) Verpflichtung: Die Erwählung
Israels brachte aber auch Verpflichtungen mit sich. Gott gab Mose eine
umfangreiche Gesetzessammlung, die Israel befolgen sollte. Er sagte auch
zu Mose, daß er, falls Israel diesen Geboten ungehorsam ist, das
Volk aus dem Land Kanaan herauswerfen würde durch Angriffe kriegerischer
Völker. Gott hat das auch zweimal getan: in der Babylonischen Gefangenschaft
und in der Zeit der Tempelzerstörung 66-70 n.Chr.
Israel hat seine Verheißungen und Erwählung
nicht ergriffen, es hat die Gerechtigkeit aus dem Gesetz und nicht aus
dem Glauben gesucht. Paulus hat mit Gott über dieses Elend Israels
gerungen, und Gott hat ihm geantwortet. Unter der Inspiration des Heiligen
Geistes beschreibt Paulus in Römer 9-11 zwei wichtige Aspekte des:
-
Gott hat die Herzen von einem Großteil des
jüdischen Volkes gegenüber dem Evangelium verschlossen, damit
dieses überhaupt erstmal zu den Heiden geht - Israel ist berufen,
die Völker zu segnen, selbst in seiner Verstockung!
-
Diese Verschließung gegenüber dem Evangelium
ist aber zeitlich begrenzt: "Verstockung ist Israel zum Teil wiederfahren,
BIS
die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; und so wird ganz Israel
errettet werden...Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar"
(Römerbrief 11,25-26.29)
Dieses "BIS" finden wir noch öfters im Neuen
Testament [Folie "bis"]:
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Petrus predigte folgendermassen zur Volksmenge in
Jerusalem: "Also kehrt um und tut Busse, damit eure Sünden getilgt
werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und Jesus sendet
als den für euch bestimmten Messias. Ihn muss freilich der Himmel
aufnehmen BIS
zu den Zeiten der Wiederherstellung von allen Dingen, die Gott von jeher
durch den Mund Seiner heiligen Propheten verkündigt hat" (Apostelgesch.
3,19-21)
-
Jesus rief zu den in Jerusalem versammelten Juden:
Und ich sage euch: von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, BIS
ihr ruft: Gesegnet sei Er, der kommt im Namen des Herrn! (Matthäus
23,39 Ei)
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Weiter verhieß Jesus: "Und sie (die Juden)
werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt
werden unter alle Nationen; und Jerusalem wird zertreten werden von den
Nationen, BIS
die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden."
(Lukasevangelium 21,24)
Wie Petrus angibt, dass sich die Prophetien der alttestamentlichen
Propheten noch alle erfüllen müssen, so verheißt auch Jesus
in diesen beiden Aussagen Gericht und Wiederherstellung für Israel
- und zwar auf zwei Ebenen: geistlich und irdisch-materiell
[Bild: Jerusalem]
In der zweiten Aussage verheißt verheißt
er eine Zeit, in der Jerusalem wieder unter jüdischer Herrschaft sein
wird:
Das hat sich erfüllt: 70 n.Chr. eroberten
die Römer Jerusalem und zerstreuten das jüdische Volk in alle
Länder. In diesem Jahrhunder kam Jerusalem wieder unter jüdische
Herrschaft.
Die Bibel beschreibt, daß Israel eine zeitlang
unter der Züchtigung Gottes ist - er zerstreut sie in alle Länder,
und Heiden gehört das Land Israel, und das alles aufgrund ihrer Sünde.
Israel hat immer gegen Gott gesündigt (wir Christen ja auch!).
[Bild: Ahabspalast],
es hat auch zum größten Teil Jesus und das Evangelium nicht
angenommen. Paulus sagt aber, daß Gott sie um unseretwillen für
das Evangelium verschlossen hat. Dazu Gott Israel nämlich berufen
- die Völker zu segnen. Das heißt, alles was sie durchmachen,
machen sie einerseits um ihrer Sünde willen durch, andererseits aber
auch um unseretwillen: Damit die Botschaft von Jesus und die Errettung
durch ihn zu uns Heiden gelangen konnte.
("Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren; durch ihren Fall ist
den Nationen das Heil geworden" Römer 11,25.11).
Aber diese "Verstockung" Israels durch Gott ist zeitlich
begrenzt. Gott hat von den Büchern Mose bis ins Neue Testament verheißen,
daß er selbst Israel wiederherstellen wird.
Diese Wiederherstellung Israels durch
Gott persönlich hat zwei Aspekte:
-
eine geistliche Komponente
-
eine irdisch-materielle Komponente
Der geistliche Aspekt sieht so aus: Gott wird ihnen im neuen Bund und durch
das Werk des Messias Umkehr und ein neues Herz geben. Der neue Bund gilt
zuerst Israel, und dann uns Heiden! Aber zeitlich sind wir Heiden zuerst
dran, und dann Israel.
Der irdisch materielle oder natürliche Aspekt sieht so aus: Gott
wird das Volk Israel wird aus allen Ländern der Erde wieder zurück
in das Land Israel führen, und das Land wird ihnen wieder gehören
(Wiederbelebung der nationalen Identität).
In 1.Kor 15,46 heißt es: "Aber das Geistliche ist nicht
zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche." Von diesem
Prinzip spricht auch Jesus in Lukas 16,11: "Wenn ihr nun mit dem ungerechten
Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?"
Erst müssen wir uns mit dem irdischen Medium Geld bewähren, dann
vertraut uns Gott die geistlichen Dinge an. Bei den Juden ist überhaupt
das Geistliche und Natürliche nicht so streng getrennt wie bei uns,
die wir vom griechischen Geist beeinflußt sind. Für das Volk
Israel ist alles geistliche - Gott gebot ihm, alles zu verzehnte, bis zu
den Gewürzen. Alle Erstgeburt gehört Gott.
Erst kommt also nach der Bibel das Natürliche. Genau das sehen
wir: In diesem Jahrhundert ist wieder ein Staat Israel entstanden - mit
biblischer Sprache (Hebräisch), mit biblischer Währung (Schekel).
Aber auch Anfänge der geistlichen Komponente sehen wir: nachdem es
1500 Jahre praktisch keine Juden gab, die an Jesus glaubten, gibt es heute
wieder, und zwar in wachsender Zahl.
Der Prophet Hesekiel beschreibt das in einem Bild: tote Knochen rücken
zusammen, Fleisch wächst darum ( = Staat), und Gott haucht seinen
Geist über sie.
[Bilder Kind Holocaust, Mauer Soldaten , Wüste]
Diese Auferstehung Israels ist wirklich aus dem Tod heraus
geschehen: dem Holocaust. Die Wüste blüht (wir kaufen die Jaffa-Orangen),
der Staat ist wiedererstanden, die Juden kehren zurück: damit erfüllt
sich Gottes Wort und zeigt sich Seine Treue zu Seinem Wort.
In der Frage der Rückkehr Israels und der Wiedereinnahme ihres
alten Landes ist unser Umgang mit biblischer Prophetie entscheidend. Viele
Theologen behaupten, die heutige Wiederherstellung des Staates Israels
habe nichts mit den Verheißungen der Bibel zu tun. Zum Teil wird
argumentiert, die Verheißungen hätten sich alle schon in der
Rückkehr aus Babel erfüllt.
Hierfür ist wichtig zu wissen: Prophetenworte erfüllen
sich normalerweise stufenweise. Eine erste Stufe ist die provisorische
Verwirklichung in der nächsten Zukunft des Propheten. Eine weitere
Stufe ist die Verwirklichung im Leben Jesu. Die letzte Stufe der Verwirklichung
geschieht in der Endzeit durch den wiederkommenden Messias
bzw. in der Vorbereitung seiner Wiederkunft. Und genau hier kann man die
Erreignisse der modernen Wiederherstellung Israels und der Rückkehr
des jüdischen Volkes dorthin interpretieren.
Juden und Christen sind z.T. falsch mit den biblischen
Weissagungen umgegangen.
verfaßt im September 1999 von Andreas Hornung, überarbeitet
20.09.00
© Andreas Hornung, www.segne-israel.de
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