Was auffällig ist: Immer dann,
wenn er Israel das Land Kanaan verheißt,
benutzt Gott einen Eid. Er sagt nicht
"ich verspreche", sondern: "ich schwöre!"
Beispiele sind 1.Mose 22,16; 26,3;
2.Mose 33,1; Josua 1,6
Normalerweise wird ein Eid im Namen eines Höheren
geleistet, z.B. "Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen". Gott
jedoch hat keinen Höheren, und dennoch leistet er hier jedesmal einen
Eid. Will er die Landgabe an Israel besonders betonen? Ist sie nur von
ihm abhängig, und nicht von Israel ("Nicht um euretwillen greife ich
ein, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen" Hesekiel 36,22)?
Was auch auffällt: Die heutige Westbank
war im Alten Testament das absolute Zentrum des Staates Israel. Alles,
was das heutige Israel vor 1967 ausmacht, waren damals unwichtige Randgebiete.
Von Anfang an war die heutige Westbank, die die Bibel
als "Judäa und Samaria" bezeichnet, das absolute Kernstück Israels.
Gott verhieß Abraham das Land Israel zu ewigem Besitz für seine
Nachkommen (in der Isaak-Linie). Abraham durchzog erst einmal das Land,
und zwar wo? Genau in der Westbank. In 1. Mose Kapitel 12 lesen wir in
Vers 6: "Da zog Abraham durch das Land bis zur Stätte Sichem". Dort
erschien ihm Gott und verhieß ihm dieses Land. Abraham baute dort
Gott auch einen Altar. Er ging dann weiter nach Bethel (V. 8), baute dem
Herrn einen Altar und zog weiter nach Hebron. Dies ist ein Voraus-Schatten
auf die spätere Landnahme Israels. Ausnahmslos liegen
alle diese Orte - Sichem, Bethel, Hebron - in der heutigen sog. Westbank.
Auch die "Berge Israels" , denen die altestamentlichen Propheten verheißen,
daß Israel wieder in ihnen wohnen werde, sind eine Bezeichnung für
die heutige West-Bank (Bsp. Jeremia 31,5).
Es kommt noch dicker: Das Land
Israel gehört Gott. Ihm gehört die ganze Erde (Psalm
24,1). Es gibt aber keinen Quadratmeter Boden auf der Erde, von dem es
in der Bibel im besonderen heißt, daß es Gott gehört,
außer dem Land Israel: "Das Land [gemeint ist Israel] soll nicht
endgültig verkauft werden, denn MIR gehört das Land" (3.Mose
25,23). Das heißt aber, daß Menschen
nicht einfach willkürlich über dieses Stück Land verfügen
dürfen. Der Prophet Joel verheißt daher ein Gericht
Gottes über die Heidenvölker "Ich werde mit den Nationen
ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Irsael, das sie
unter die Nationen zerstreut haben. Und MEIN Land haben sie geteilt" (Joel
4,2).
Nach der Bibel hat Gott das Land Israel und vor allem Judäa und Samaria (West Bank) Israel auf ewig gegeben. Wenn Sein Volk ungehorsam ist, so verheißt ihm Gott Vertreibung aus dem Land. Das hat mit dem ewigen Charakter nichts zu tun, denn wenn Israel gehorsam ist, wird ihm Rückkehr ins Land und wohnen in Sicherheit darin verheißen. Da Gott Israel ein gehorsames Herz verheißen hat (Hesekiel 36-37), wird das Endprodukt so aussehen, daß das Volk Israel in seinem Land innerhalb der von Gott gesteckten Grenzen wohnen wird. Wie das jedoch geschieht, ist Gottes Sache.
Was ist mit den Palänstinensern? Wenn Gott das Land für sein Volk Israel bestimmt hat, so sind und bleiben die Palästinenser "Fremdlinge" darin. Es gibt viele Gebote in der Bibel, die Israel anweisen, freundlich mit den Fremdlingen umzugehen (z.B. 5.Mose 10,19). Fremdlinge haben aber keine Selbstbestimmung.
verfaßt 1999, überarbeitet am 2.08.99