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Jüdische Feste und wir Christen

Im Jahr 2000 fielen ausnahmsweise Ostern und Pessach zusammen - das geschieht sonst nicht häufig (Juden haben einen Mondkalender, Christen einen Sonnenkalender).
  Ursprünglich lagen jedoch der Termin des Oster- und Pessach-Festes zusammen, sie wurden aber von der Kirche auseinandergelegt, um jede Erinnerung an die jüdischen Wurzeln auszumerzen. Beim Konzil von Nicäa 325 wurde das Osterfest vom jüdischen Passah-Termin auf den Sonntag nach Passah gelegt. "Denn es wäre ausser jedem Maßstab ungebührlich, wenn wir in dem heiligsten aller Feste den Gewohnheiten der Juden nachfolgten. Lasst uns nichts gemeinsam haben mit dem abscheulichen Volk." (Aus dem Brief von Kaiser Konstantin, zit. in Eusebius, Vita Const., Lib. III 18-20 ).
Es ist jedoch so, dass die jüdischen Feste viel mit den christlichen zu tun haben:

Jesus in den jüdischen Festen

Jesu erstes Kommen
 
PASSAH JESU TOD
Fest der UNGESÄUERTEN BROTE JESU GRABLEGUNG
Fest der ERSTLINGSFRÜCHTE (Sonntag nach Passah) JESU AUFERSTEHUNG 1Kor 15,20
WOCHENFEST(Schawuoth) PFINGSTEN                 .

Jesu Wiederkunft
 

TAG DES POSAUNENBLASENS (Neujahr) JESU WIEDERKUNFT 1.Thess 4,16
GROSSER VERSÖHNUNGSTAG (Yom Kippur) ERRETTUNG ISRAELS Römer 11,26
LAUBHÜTTENFEST(Sukkoth)

Schmini Azeret = Tag der großen Festversammlung

MESSIAN. REICH / ERNTE DER NATIONEN Hütte Gottes bei den Menschen Offb 21,3; Ernte und Wallfahrt der Nationen.  Sach 14,16
Grosse Festversammlung im Himmel Hebräer 12,23
.
Passah-Fest: Jesus starb während des jüdischen Passah-Festes, wo die Passah-Lämmer zur Sühne geschlachtet wurden. Johannes sagte über ihn "Siehe das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt!" (Joh. 1,36).
Fest der ungesäuerten Brote: es begann am Tag nach Passah, und die Juden mussten allen Sauerteig aus ihren Häusern entfernen, geistliche Bedeutung: das alte Leben Ägyptens hinter sich lassen vor der Einnahme des verheißenen Landes. Jesus wirkte im Umfeld dieses Festes (Johannes 6,4 "es war aber das Passah nahe") das Brotvermehrungswunder und sagte:  "Ich bin das Brot des Lebens, wer an mich glaubt, den wird nicht hungern" (Vers 35). Er wurde am ersten Tag dieses Festes, dem Samstag, begraben. Er nahm all unser altes Leben, unseren "Sauerteig" auf sich.
Fest der Erstlingsfrüchte: am ersten Tag nach dem Sabbat innerhalb des  Festes der ungesäuerten Brote mussten die Priester Erstlingsfrüchte schwingen. Genau an diesem Festtag,  dem Sonntag, erstand Jesus von den Toten als der "Erstling aus den Toten", wie 1.Korinther 15,20 sagt.
Wochenfest: 50 Tage nach Passah, die Gabe der Tora am Sinai wird hier gefeiert. Der Heilige Geist fiel genau an diesem Festtag auf die Jünger Jesu, schrieb die Tora, das Gesetz Gottes, gemäss der Verheißung in ihre Herzen (Hesekiel 36) und gründete die Gemeinde.
Nach diesem Frühjahrsfesten ist eine lange und dürre Sommerpause - Israel war nach Pfingsten fast 2000 Jahre in der Verbannung. Die restlichen Feste, die im Herbst stattfinden, weisen auf die Zukunft - der Tag des Posaunenblasens (Neujahr) auf die letzte Posaune (1. Thessalonicher 4,16), der große Versöhnungstag, wo alle Busse tun, auf die verheißene Errettung ganz Israels (Röm 11,26) und Laubhüttenfest auf das messianische Reich, in dem alle Nationen zu ebendiesem Fest nach Jerusalem pilgern werden (Sacharja 14,16). Das Reich Jesu wird in der Bibel "Hütte Davids" genannt (Amos 9,11). Jesus wird wiederkommen und die Hütte Gottes wird unter dem Menschen sein: "Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er wird bei ihnen wohnen (wörtlich "zelten")." (Offb 21,3). Doch schon jetzt ist das Reich Gottes in den Gläubigen: Während des Laubhütten-Festes wurde um Regen gebetet und Wasser aus dem Teich Siloah geschöpft. Jesus sagte auf diesem Fest: "Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten" (Johannes 7,37). Der letzte Tag des Laubhüttenfestes, Schmini Azeret (3.Mose 23,36), ist der "Tag der grossen Festversammlung". Azeret heißt auf deutsch anhalten oder stoppen. Schmini Azeret ist das achte Fest, acht ist die Zahl der Ewigkeit. Von der endgültigen himmlischen Festversammlung spricht der Hebräerbrief 12,22-23.

Anwendung der Feste auf den Gläubigen: Tod des alten Menschen, Ablegen des Alten, Anziehen des Neuen, Erfüllung mit dem Heiligen Geist, geistlicher Kampf, Reinigung der Braut, Hochzeit des Lammes.
Anwendung auf die Kirchengeschichte: Luther, Wesley, Pfingstbewegung, Geistlicher Kampf, Erweckung, Wiederkunft Jesu.
Die drei grossen jüdischen Feste Passah, Wochenfest und Laubhüttenfest sind gleichzeitig drei Erntedankfeste. Auch hier kann man eine parallele zu drei Ernten ziehen: Passah - die Jünger, Wochenfest - die erste Gemeinde, Laubhüttenfest - ganz Israel und die Vollzahl der Nationen.

ausführlicher:

Pessach (Passah) / Ostern

Das im Frühling gefeierte jüdische Passah-Fest (Pessach) hat seinen Ursprung im Auszug der Israeliten aus Ägypten. Weil der Pharao Israel nicht ziehen lassen wollte, schlug Gott alle Erstgeburt in Ägpyten. Zuvor aber befahl er den Israeliten, daß jede Familie ein fehlerloses Lamm schlachten solle und dessen Blut an die Türpfosten streichen. Während das jüdische Volk das Passahmahl hielt, ging der Todesengel durch ganz Ägypten und verschonte nur die Häuser mit dem Blut an den Türen. Gott gebot, das Passahfest in Erinnerung an die Befreiung aus Ägpyten jährlich zu feiern. Als später der Tempel in Jerusalem stand, wurden dort die Passahlämmer geschlachtet.
     Gott hatte geboten, daß das Lamm fehlerlos ist und daß seine Knochen  nicht gebrochen werden dürfen (2.Mose 12,46). Jesus war ohne Sünde, und seine Knochen wurden nicht gebrochen, obgleich das üblich war bei römischen Kreuzigungen.  Johannes sagte über Jesus "Siehe das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt!" (Joh. 1,36).
   Bei der jüdischen Passah-Feier liegen auf dem Tisch drei Mazza-Scheiben (ungesäuertes Brot). Die obere Scheibe repräsentiert Gott, die untere die Menschheit und die mittlere den vermittelnden Priester. Dieses mittlere Stück wird dem Haufen entnommen, gesegnet, gebrochen, in weißes Leinen gehüllt und versteckt bis zum Ende des Mahles. Es wird "Afikomen" genannt. Nach dem Essen suchen die Kinder das versteckte Mazza-Stück, es wird gesegnet und unter die anwesenden verteilt, während der dritte Becher Wein, der sog. "Becher der Erlösung" getrunken wird. Für Christen ist es wichtig daß es dieses Brot war, das Jesus beim Passah-Mahl mit seinen Jüngern brach und dabei sagte: "Dies ist mein Leib, der für euch gebrochen wird." Interessanterweise ist dies auch der Zeitpunkt während des Mahls, wo der "Becher der Erlösung" gesegnet und getrunken wird. Für uns Christen ist das Afikomen ein wunderschönes Bild auf Jesus: gebrochen, versteckt (begraben) und wieder hervorgeholt (auferstanden).
   Im Vorfeld des Pessach-Festes ist Frühjahrsputz - das Haus wird buchstäblich auf den Kopf gestellt, um allen Sauerteig zu entfernen. Nur ein wenig Sauerteig würde ausreichen, um weiteres zu infizieren. So ist es mit dem Christen und der Sünde.
   Es ist kein Zufall daß Jesus ausgerechnet während des Pessachfestes starb.
   Es ist das erste jüdische Fest und als Oster-Fest stellt es auch den Anfang des Christenlebens dar: Jesus hat als das Opferlamm die Möglichkeit geschaffen, Menschen von der Sklaverei der Sünde zu befreien und sie vor dem ewigen Tod durch sein Blut, das Blut des Lammes zu bewahren. Wer das im Glauben annimmt, für den beginnt ein neues Leben, für den wird Pessach /Ostern Wirklichkeit.

Schawuoth / Pfingsten:

50 Tage nach Pessach bzw. Ostern ist das jüdische Wochenfest (Schawuoth). Während diesem Fest überschütten sich die Kinder gegenseitig mit Wasser. An Schawuoth wird die Gabe des Gesetzes durch Gott am Sinai gefeiert - genau an diesem Erinnerungstag, dem Wochenfest, kam der Heilige Geist auf die Gemeinde (Pfingsten). Dies war wieder kein Zufall. Was hatte die Propheten verheißen? "Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben (Jer 31,33); Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben" (Hes 36,27). Es ist kein Zufall, daß am Pfingsttag, welcher genau auf das jüdische Wochenfest fiel, wo der Gesetzesgabe am Sinai gedacht wurde, Gott durch den ausgegossenen Heiligen Geist Sein Gesetz in das Herz der Gemeinde Jesu schrieb.

Rosh Hashana / Tag des Posaunenblasens
Einige Tage vor dem Laubhüttenfest ist der "Tag des Posaunenblasens", auf welchen später das jüdische Neujahr gelegt wurde. Hier blasen die Rabbiner ins Schofar, ein Instrument der Proklamation und des geistlichen Kampfes. Während wir für Millionen DM an Neujahr Knallkörpfer in die Luft schicken, welches von der Tradition her zum vertreiben der geister im neuen Jahr gedacht war - die lachen aber nur ab den Knallkörpern, aber ab dem zittern sie - denn das ist Gottes Befehl.
  Synagogen Widderhorn geblasen, zur Erinnerung an den Widder , den Abraham an Isaaks Stelle opferte (was Gott von Abraham nicht verlangte, war er selbst bereit zu tun: seinen Sohn zu opfern), im Gehorsam gg das Wort der Schrift "Und der Herr redete mit mose und sprach: Am ersten Tage des siebenten Monats sollt ihr Ruhetag halten mit Posaunenblasen zum Gedächtnis, eine heilige Versammlung". Dereinst wird das himmlische Schofar ertönen, wenn der Herr wiederkommt (1Thess 4,16).

Laubhüttenfest (Sukkot) / Wiederkunft

Laubhütte in Jerusalem
Laubhütte in Jerusalem
Fest-Strauß

Das Laubhüttenfest erinnert an die Wüstenwanderung der Israeliten. Die Juden sollten immer daran erinnert werden, daß ihre Vorväter nur wegen ihrem Unglauben und Ungehorsam in der Wüste gewandert sind. Andererseits war diese Wüstenwanderung zeitlich begrenzt. Und während ihrer Wüstenwanderung hat Gott sie wunderbar versorgt und sie schlußendlich ins verheißene Land gebracht.
   Das Laubhüttenfest hat auch einen vorausschauenden Aspekt: die Hütten waren so gebaut, daß die Israeliten durch das Dach den Himmel sehen konnten. Dies erinnerte sie daran, daß sie Pilger hier auf Erden und in ihrem Leben sind, und daß Gott eine vollkommene Ruhe für sie haben werde, wenn er in ihrer Mitte wohnen wird.
  Auch darin deutet das Laubhüttenfest voraus auf die Endzeit: Die Zeit kurz vor dem Fest beginnt mit dem "Tag des Posaunenschalls" (Rosch Haschana, Neujahrsfest), an dem die Rabbiner ins Schofar (Widderhorn) blasen (3Mo 23,23-25; 4Mo 29,1-6). Dereinst wird das himmlische Schofar ertönen, wenn der Herr wiederkommt (1Thess 4,16). Dann, am Ende der Tage, werden die Nationen zum Laubhüttenfest nach Jerusalem pilgern, so verheißt es der Prophet Sacharja (14,16). Das Laubhüttenfest ist also das einzige Fest, das sich noch nicht erfüllt hat, das vorausschaut in die Zukunft.
   Neutestamentliche Anwendung: Jesus ist die Hütte Gottes, sein Wohnort. Er wird bei seiner Wiederkunft das Laubhüttenfest vollkommen erfüllen, er wird wirkliche Ruhe und Frieden auf der Erde bringen. Es gibt während des Laubhüttenfestes zwei wichtige Rituale: erstens das Ritual des Wasserschöpfens am letzten Festtag, dem Hoshanna Raba", dem großen Hosanna, an dem die Juden vor allem für Gottes Rettung durch den Messias beten. Dabei rezitierten die Priester Jesaja 12,3 ("Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils") und gossen Wasser vom Teich Siloa über den Altar. Die natürliche Bedeutung des Wasserschöpfens war die, daß jetzt die Regensaison beginnt. Die geistliche Bedeutung war die, daß einst der Messias kommt und lebendiges Wasser des Geistes gibt. Im Johannesevangelium Kap. 7 lesen wir, daß Jesus am letzten Tag des Laubhüttenfests, wohl genau während dem Moment des Wasserschöpfens, aufstand und öffentlich verkündigte:  "Wenn jemand dürstet, so komme er zu MIR." Damit setzte er ein Zeichen, dass er der erwartete Messias ist. Jesus, unser Hohepriester, hat sich am Kreuz von Golgatha hingegeben und wurde zum lebendigen Brunnen des Wassers seines Geistes, des Wassers ewigen Lebens.
   Der zweite Ritus war der, daß jeder Pilger eine brennende Fackel trug und Jerusalem zum Laubhüttenfest von zehntausenden von Lichtern erfüllt war. Jesus sagt in Johannes 8: "Ich bin das Licht der Welt".
Nachtrag: geistliche Deutung der Laubhütte
FREMDLINGSSCHAFT - VERGÄNGLICHKEIT - FLEXIBILITÄT
1 Petr 2,11 "Geliebte, ich ermahne euch als Beisassen, als Fremdlinge, dass ihr euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, enthaltet." Seit den Tagen Abrahams sind wir Fremdlinge auf der Erde, unser Bürgerrecht ist im Himmel. Es war immer verheerend, wenn Gottes Volk zu bequem wurde. Vielleicht Gott deshalb angeordnet, dass die Juden eine Woche im Jahr in Hütten leben sollen. Dieses Leben ist vergänglich, wir sollen Gottes Reich suchen und nicht den Komfort dieser Welt. Wenn wir nach seinem Reich trachten, versorgt Gott und mit allem.
   Die Laubhütte ist eine unstabile Behausung. Wir müssen fähig sein, uns zu bewegen, wenn Gott sich bewegt. So oft wurde die Kirche zu einem steinernen Haus, das nicht mehr fähig war, sich zu bewegen. Die Laubhütte aber kann man in fünf Minuten abbrechen und mitnehmen. Aus ihr konnten die Israeliten auch gut die Herrlichkeit Gottes in der Feuersäule sehen und wenn sich diese weiterbewegte. Gott selbst wohnte in einem Zelt, und es war Davids Idee, ihm ein Haus zu bauen. Am Ende der Tage wir die "Hütte Davids" wiederaufgebaut werden (Amos 9,11), ein Bild für den Lobpreis Davids. Viele Erweckungsbewegungen fanden in Zelten oder Hütten statt.
   Die Laubhütte erinnert uns an unsere Vergänglichkeit und die Kürze unseres Lebens. Sie erinnert uns aber auch inmitten der Vergänglichkeit an die wunderbare Versorgung Gottes, und zwar jeden Tag! So oft nehmen wir sie für selbstverständlich. Unser Leben ist kurz, unsere Hoffnung ist nicht auf das gerichtet, was die Welt bietet, sondern in dem was Gott für uns bereitet hat, ihm zu dienen schon jetzt und in der Ewigkeit. "Denn wir wissen, wenn unser irdisches Zelthaus zerstört wird, wir einen Bau von Gott haben, ein nicht mit Händen gemachtes, ewiges Haus in den Himmeln." (1 Kor 5,1) "Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten".(Joh 14,2) "Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er wird bei ihnen wohnen (wörtlich "zelten")." (Offb 21,3)

Chanukka

Chanukka wird ab 25. Kisslew (Nov./Dez) 8 Tage lang gefeiert. Dieses Fest erinnert an den Sieg der Makkabäer über die Fremdherrschaft durch den griechisch-syrischen Feldherrn Antiochus Epiphanas 164 v.Chr. und die nachfolgende Tempelreinigung und -weihe. An jedem Abend wird ein weiteres Licht des Chanukka-Leuchters angezündet. Dies erinnert an das Wunder des Ölkrügleins. Bei der Wiedereinweihung des Tempels nach dem Sieg über Epiphanas fand man nur noch ein Ölkrüglein für das Anzünden des ewigen Lichts des im Tempel stehenden Leuchters vor, welches nur für einen Tag ausreichte. Doch durch ein Wunder brannte das Licht acht Tage, bis wieder neues reines Öl hergestellt war.
   Jesus sagte: "Ich bin das Licht der Welt" (Johannes 8,12).

Purim

Das Purimfest soll an die Errettung des jüdischen Volkes vor ihrer geplanten Vernichtung in der Zeit des persischen Exils erinnern. Durch ihr mutiges Eintreten beim König, was ihr das Leben hätte kosten können, wandte Esther das Unglück vom jüdischen Volk.
   Zum Esther-Fest wird in der Synagoge das Buch Esther gelesen. Die Kinder sind verkleidet, die Menschen beschenken sich gegenseitig und auch Arme. Seit der Zeit Esthers hat das jüdische Volk unzählige Male die Bewahrung Gottes vor der Verderbermächten erlebt. Der Golfkrieg 1991 endete genau an dem Tag, an dem das Esther-Fest begann.
   Esther ist außerdem ein Bild auf die neutestamentliche Gemeinde. Wer tritt vor dem König (Gott) ein für das jüdische Volk, wenn nicht die Gemeinde Jesu?

Kiddusch für Sabbat-Abend (Auszüge)

Segensspruch beim Anzünden der Sabbat-Kerzen:
Vor dem Sabbat zündet die Hausfrau die Sabbat-Lichter an, breitet ihre Hände über sie aus und spricht:
Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns geheiligt durch seine Gebote und uns befohlen, das Sabbatlicht anzuzünden.
(Hebräisch: Baruch ata, adonai eloheinu, mäläch ha'olam, aschär kidschanu b'mitzwotav; w'zivanu l'hadlik ner schel schabbat.)
(An Festtagen: "Das Fest-Licht" (hebr. schel iom-tov). Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns am Leben erhalten und bewahrt hat und uns geboten hast, dieses Fest zu feiern (engl. "caused us to attain this season" (413)
(falls keine Hausfrau vorhanden, tut dies der Mann. Siddur /Gebetsbuch S.80)

Der Mann verhüllt sein Haupt und spricht über einem vollen Becher Wein:
Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du die Furcht des Weinstocks erschaffen.
(Hebräisch: Baruch ata, adonai eloheinu, mäläch ha'olam, bore peri hagefen.; Siddur /Gebetsbuch S.100)
Der Mann trinkt selbst und reicht den Tischgenossen.
Dann nimmt der Mann das Tuch von den zwei Brotlaiben (Challoth), hebt sie hoch und spricht über ihnen:
Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du das Brot aus der Erde hervorbringst.
(Hebräisch: Baruch ata, adonai eloheinu, mäläch ha'olam, ha mozi lächäm min ha'aretz.)
  Ein Brotlaib wird angeschnitten und in Stücke gebrochen, die in das Salz gestippt und an alle Anwesenden verteilt werden. Jetzt kann die Mahlzeit beginnen.
(Erklärung: zwei Brotlaibe, weil Gott den Israeliten in der Wüste am Freitag die doppelte Menge Manna gab als Vorsorge für den Sabbat. Salz, weil dadurch der Tisch wie ein Altar geheiligt wird. Salz ist Symbol eines ewigen, unsterblichen Bundes (4.Mose 18,19; 2.Chron. 13,5).
Während der Sabbatfeier wird Psalm 128 gelesen und die Kinder gesegnet. Danach segnen Vater und Mutter einander und danken Gott für den Anderen, z.B. mit Sprüche 31,10ff. und Psalm 112.
Die Söhne werden gesegnet mit : Der Herr mache dich wie Ephraim und Manasse. Die Töchter: Der Herr mache dich wie Rahel und Lea.
Ausführlicher:  G"tt lasse dich werden wie Ephraim und Menashe. Es segne dich der Ewige und behüte dich. Es lasse der Ewige dir sein Angesicht leuchten und begnadige dich. Es wende der Ewige dir sein Angesicht zu und gebe dir Frieden.
(Hebräisch: Jessimcha elohim ke efraim uchmenashe. Jewarechecha ha shem we ishmerecha. Jaer ha shem panaw elecha we jechunecha. Isa ha shem panaw elecha we jashem lecha shalom (Amen))
Der Segen über die Töcher:
G"tt lasse dich werden wie Sarah, Riwka (Rebekka), Rachel und Leah. Es segne dich der Ewige und behüte dich. Es lasse der Ewige dir sein Angesicht leuchten und begnadige dich. Es wende der Ewige dir sein Angesicht zu und gebe dir Frieden.
(Hebärisch: Jessimcha elohim ke sara riwka rachel uleah. Jewarechecha ha shem we ishmerecha. Jaer ha shem panaw elecha we jechunecha. Isa ha shem panaw elecha we jashem lecha shalom (Amen))
 
 

Links zum Thema "Feste":

jüdischer Kalender / zum Download (280kB)
jüdische Feste 1 (Isr. Botschaft)| jüdische Feste 2    (Ehtik i. Sachsen)
Ritus für ein christliches Sedermahl


verfaßt von Andreas Hornung Okt. 1999; überarbeitet 15.07.01

© Andreas Hornung, www.segne-israel.de  E-Mail: info@segne-israel.de


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